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  • Thomas Gouverneur

Der Bürgerkrieg in Sierra Leone

Quelle: wikipedia

Der Bürgerkrieg in Sierra Leone dauerte von 1991 bis 2002. Hierbei kämpfte die Revolutionary United Front, geführt von Foday Sankoh und unterstützt von dem liberianischen Kriegsherrn und späteren Staatspräsidenten Charles Taylor, gegen die wechselnden Regierungen des Landes. Eine wesentliche Rolle in dem Konflikt spielten die Diamantenvorkommen Sierra Leones.


Sierra Leone ist reich an Diamanten. Seit der Unabhängigkeit 1961 befand sich die Macht in den Händen weniger, die exklusiv von dem Diamantenreichtum profitierten und die Bevölkerungsmehrheit kaum daran teilhaben ließen. Korruption und Misswirtschaft waren verbreitet, Sierra Leone zählte zu den ärmsten Ländern der Welt. Mehrere Militärputsche trugen weiter dazu bei, das Vertrauen in die Regierung zu verringern.




1989 brach im benachbarten Liberia der liberianische Bürgerkrieg aus, in dem verschiedene Kriegsparteien um Macht und um natürliche Ressourcen kämpften. Einer der Kriegsherren in Liberia, Charles Taylor, unterstützte ab 1991 den Sierra-Leoner Foday Sankoh und dessen Rebellenorganisation Revolutionary United Front (RUF) dabei, im Osten des Landes an der liberianischen Grenze einen bewaffneten Kampf gegen die Regierung zu beginnen. Wesentliches Motiv für Taylor war hierbei, über die RUF die Kontrolle über die sierra-leonischen Diamantenminen zu erlangen und durch den Handel mit „Blutdiamanten“ seinen eigenen Krieg zu finanzieren.


Die RUF selbst kämpfte aus Unzufriedenheit mit der Regierung und aus Machthunger. Sie verfolgte das Ziel, die Regierung zu stürzen, doch machte sie nie wirklich deutlich, durch was für eine Regierung sie diese ersetzen wollte. Viele Kämpfer der RUF waren junge Männer ohne Perspektiven, die sich von den Rebellen anheuern ließen, oder auch Kindersoldaten, die verschleppt und zum Kämpfen gezwungen wurden.





Die Folgen:


50.000bis 300.000 Menschen kamen während des Bürgerkrieges ums Leben, etwa 2,6 Millionen mussten ihre Heimat verlassen. Die RUF machte es sich zum Markenzeichen, bei Überfällen auf Dörfer Zivilisten die Gliedmaßen abzutrennen. Als Folge dieser Vorgehensweise gibt es etwa 20.000Amputees im Land, die nur mit Schwierigkeiten ihren Lebensunterhalt bestreiten können und in vielen Fällen vergeblich auf die versprochene Unterstützung durch Regierung und internationale Organisationen warten. Viele Opfer von Folter und Vergewaltigungen sind aufgrund ihrer Erlebnisse traumatisiert. Des Weiteren gilt es, etwa 70.000 ehemalige Kämpfer, darunter viele Kindersoldaten, wieder in die Gesellschaft zu integrieren.


Der Sondergerichtshof für Sierra Leone soll die begangenen Kriegsverbrechen aufarbeiten und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.





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